Der neue Mercedes-Benz Sprinter bringt viel Feinschliff

Auch mit dem „alten“ Dieselmotor und der bekannten Siebengang-Automatik bringt der neue große Transporter mit Heckantrieb höheren Nutzwert – dank Feinschliff an den Sitzen und im Cockpit. Das zeigte die Fahrvorstellung.
Den neuen Sprinter erkennt man am ehesten am Bug und an den geänderten Heckleuchten, während die Seitenlinie sehr bekannt wirkt. (Foto: Dietmar Fund)
Den neuen Sprinter erkennt man am ehesten am Bug und an den geänderten Heckleuchten, während die Seitenlinie sehr bekannt wirkt. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Bei der Fahrvorstellung der neuen großen Großraum-Sammeltaxi- und Kleinbus-Generation des Sprinter zeigte Mercedes-Benz am 11. April 2018 in Amsterdam eine Menge Karosserievarianten des Bautyps L2H2. Sie hatten ganz unterschiedliche Sitze und zeigten damit die große Bandbreite für die Personenbeförderung. Bei ihr bleibt es beim Heck- oder Allradantrieb und damit fürs Erste auch bei der Kombination des bekannten Vierzylinders mit 2.143 Kubikzentimetern Hubraum und der bekannten Siebengang-Automatik.

Der Sprinter 314 CDI mit 105 kW/143 PS und einem maximalen Drehmoment von 330 Newtonmetern bei 1.200-2.400/min bringt den Neunsitzer dank der kurz übersetzten unteren Gänge gut in Schwung. Mit dem überarbeiteten Sechsganggetriebe muss man allerdings im städtischen Verkehr fleißig schalten, was dank kurzer Schaltwege und des präzise geführten Schalthebels aber kein Hexenwerk ist. Trotz guter Dämmung ist das kernige Motorgeräusch aber sowohl in dieser als auch in den stärkeren Varianten im Hintergrund noch immer zu hören.

Für die Personenbeförderung viel komfortabler als das Schaltgetriebe ist die Siebengang-Automatik, zumal ihr neuer schlanker Wählhebel hinter dem Lenkrad sitzt. Im Sprinter 316 CDI mit 120 kW/163 PS und einem maximalen Drehmoment von 380 Newtonmetern zwischen 1.400 und 2.400/min überzeugte die Wandlerautomatik ebenso wie im Sprinter 319 CDI mit 140 kW/190 PS und einem maximalen Drehmoment von 440 Newtonmetern von 1.400 bei 2.400/min. Der Sechszylinder mit 3 Litern Hubraum ist die komfortabelste und kraftvollste Variante für alle, die häufig längere Transfers oder Vereinsreisen haben, während der Vierzylinder 316 CDI der beste Allrounder ist.

In den Automatik-Varianten ist stets Platz für den Mittelsitz, auf den die meisten Kunden im mobilen Gewerbe nicht verzichten wollen. Wer für Shuttle-Einsätze oder die Begleitung von Gruppen einen komfortableren Beifahrersitz möchte, kann auch dort die Top-Version mit elektrischer Höhen-und Neigungsverstellung, elektrischer Lordosenstütze und von Hand nach vorn ausziehbarem Sitzkissen bekommen. Genauso optional ist offenbar der Griff an der A-Säule, der dem Beifahrer den Einstieg erleichtert, während stabile Griffe an der B-Säule offenbar Serienstand sind und ein Griff an der C-Säule fehlte. Eine über die ganze Breite der Schiebetüre reichende integrierte Trittstufe erleichtert den Zustieg, doch sollten Unternehmer die ab Werk lieferbaren elektrische Trittstufe mit bestellen, die den hohen Einstieg erst bequem macht.

Die aufwändigeren Fahrgastsitze haben jetzt Lehnen, die in vier Stufen geneigt werden können. Die äußeren Sitze haben in diesem Fall in der Höhe verstellbare Armlehnen. In jeweils zwei nach vorn ausklappbaren Getränkehaltern können die Fahrgäste Becher oder 0,5-l-Flaschen abstellen. An den Seitenwänden kann man Ladestationen haben, in denen sich Smartphones und schlankere Tablets per USB-Anschluss laden lassen.

Laut Norbert Kunz, dem für den Sprinter zuständigen Produktmanager im Vertrieb, ist daran gedacht, auch die heute erhältlichen Minibus-Varianten mit mehr als acht Fahrgastsitzen sowie den Sprinter Mobility fortzuführen. Die dafür nötige Länge 3 solle noch 2018 kommen, die Länge 4 aber erst 2019. Die ersten Sprinter sollen im Juli erhältlich sein.

Wie Kunz erläuterte, wird es die neu eingeführte Variante mit Vorderradantrieb und um acht Zentimeter niedrigerer Ladekante definitiv nicht für die Personenbeförderung geben. Der Frontantrieb sei für die Traktion in diesen Einsätzen schlechter und man bräuchte für den Innenausbau sonst völlig neue Bodengruppen.

Auf die im Fronttriebler bereits angebotene Neungang-Wandlerautomatik können sich Taxi- und Mietwagenunternehmer schon freuen. Sie wechselt speziell die unteren Gänge noch einen Tick geschmeidiger als ihr Vorgänger mit sieben Gängen.

Sie finden auf www.taxi-heute.de eine Bildergalerie mit vielen Detailfotos zum neuen Sprinter.

 

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