Mietwagen-Verband grenzt sich von Uber und von Taxis ab

Der Bundesverband der Chauffeur- und Mietwagenunternehmen (VLD/BCMD) ärgert sich darüber, dass seine Unternehmen mit Plattformen wie Uber in einen Topf geworfen werden und sieht sie vom Taxi-Gewerbe politisch an den Rand gedrängt.

Der VLD/BCMD vertritt Chauffeursdienste und Mietwagenunternehmer, die sich zuletzt im Januar 2020 zum VLD-Forum persönlich treffen konnten. (Foto: Dietmar Fund)
Der VLD/BCMD vertritt Chauffeursdienste und Mietwagenunternehmer, die sich zuletzt im Januar 2020 zum VLD-Forum persönlich treffen konnten. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Mit einem ziemlich emotional formulierten Statement ist der Bundesverband der Chauffeur- und Mietwagenunternehmen in Deutschland (VLD/BCMD) am 16. Februar 2021 an die Öffentlichkeit gegangen. Unter der Überschrift „Warum hört uns Mietwagen eigentlich niemand zu?“ schreibt sein Vorsitzender Tino Müller, das Taxi-Gewerbe ruiniere und kriminalisiere mit seinen Initiativen 10.000 Mietwagen-Unternehmer in ganz Deutschland und benutze den Bundestag dazu. Müller spricht von einer „schamlosen Jammer-Offensive“, die zum Ziel habe, bei einer Reform des Personenbeförderungsrechts den Mietwagen endgültig aus dem Weg zu räumen.

Es sei falsch, die neu hinzukommenden Plattformdienste den Mietwagen zuzuordnen, anstatt für sie neue Regeln zu formulieren. Bei den Pooling-Verkehren sei das doch auch geschehen. Die Nähe der Plattformdienste zum Taxi sei doch offensichtlich.

Die vom Bundesverband Taxi und Mietwagen e.V. erhobene Forderung nach einer Vorbestellfrist von 30 Minuten für Mietwagen bezeichnet der VLD als „Panik-Regulierung der Taxi-Branche“. Sinngemäß schreibt er, dass die Macht der Taxizentralen schwinde und sie daher unliebsamen Wettbewerbern keine Chance geben wollten. Die Politik solle Plattformanbieter und Mietwagen differenziert betrachten und die Rolle der Taxen und deren Eigenverantwortung für ihr unternehmerisches Handeln kritisch beleuchten.

Der Verband fordert von der Politik nun unter anderem, keine Vorbuchungsfrist für Mietwagen einzuführen, keine Rückkehrpflicht für sie mehr vorzusehen und die Pflicht zum Einbau eines Wegstreckenzählers abzuschaffen. Ein spezieller Eignungsnachweis solle für alle Fahrer gelten. Für Eventverkehre solle es eine bundesweit einheitliche Regelung zum Beispiel über Kurzzeitkonzessionen geben.

Der VLD hat die Umfirmierung zum Bundesverband der Chauffeur & Mietwagenunternehmen in Deutschland e.V. (BCMD) beschlossen. Sie ist nur noch nicht ins Vereinsregister eingetragen. Der Verband vertritt nach eigenen Angaben 10.000 Mietwagenunternehmen.

Gegen eine seines Erachtens für Mietwagen auf dem Lande geschäftsschädigende Einführung einer Vorbuchungsfrist für Mietwagen hat sich außer dem VLD/BCMD auch der neu gegründete Taxi- und Mietwagenverband Deutschland (TMV) e.V. ausgesprochen, zuletzt in seiner Presseerklärung anlässlich der Sitzung des Bundesrates am 12. Februar 2021.

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