Taxi-Gesamtverband LTV fordert Sprit-Zuschlag von den Kassen

Für Taxi- und Mietwagenbetriebe in Thüringen und in Sachsen-Anhalt will der Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV) in Nachverhandlungen mit den Krankenkassen Zuschläge einfordern, die die hohen Spritpreise ausgleichen.

Ohne einen Ausgleich für die horrend steigenden Kraftstoffpreise sieht es bei den Krankenfahrten zappenduster aus, schreibt der LTV sinngemäß. (Symbolfoto: Dietmar Fund)
Ohne einen Ausgleich für die horrend steigenden Kraftstoffpreise sieht es bei den Krankenfahrten zappenduster aus, schreibt der LTV sinngemäß. (Symbolfoto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Da die meisten Taxi-Tarife, die Grundlage der Vereinbarungen mit den Krankenkassen sind, mit Dieselpreisen von etwa 1,50 Euro pro Liter kalkuliert sind, lädt der Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV) jetzt die Krankenkassen zu Nachverhandlungen ein. Weil die aktuellen Spritpreise einen Euro über diesem Satz liegen, strebt der LTV eine gemeinsame vorübergehende Lösung an. Er möchte damit verhindern, dass Unternehmen Beförderungsaufträge einstellen oder für Mitarbeiter Kurzarbeit anmelden.

LTV-Hauptgeschäftsführer Martin Kammer schlägt vor, auf der Basis einer Tabelle zu verhandeln, die die Mehrkosten pro Kilometer abbildet. Kammer schreibt dazu wörtlich: „Bei einem Dieselpreis von 2,30 Euro sollte der Zuschlag für die Taxi- und Mietwagenunternehmen in Thüringen auf einer Strecke zwischen 1 und 20 km 1,20 Euro betragen und beispielsweise bei einer Strecke zwischen 101 km und 150 Kilometer 15,06 Euro. Verteuert sich der Kraftstoff weiter, müssten auch die Zuschläge angepasst werden. Bei einem Literpreis von 2,90 Euro würden die Zuschläge dann auf 2,10 EUR und 26,36 EUR ansteigen.

Für Sachsen-Anhalt, wo die Kassenvergütungen bedeutend niedriger liegen, fordert Kammer entsprechend höhere Anhebungen. Ausgehend vom gleichen Dieselpreis von 2,30 Euro sollten die Zuschläge bei derselben Kilometer-Staffelung 1,65 Euro beziehungsweise 20,71 Euro betragen. Bei einem Literpreis von 2,90 Euro wiederum sollten die Zuschläge auf 2,55 Euro beziehungsweise 32 Euro ansteigen.

Für die Unternehmen seien diese Erhöhungen „überlebenswichtig“, schreibt der LTV-Hauptgeschäftsführer. Außer den Kraftstoff- stiegen auch die Werkstatt- und die Lohnkosten. Die Reserven seien nach Corona „restlos aufgebraucht“.

Für die erst seit Sommer 2021 von der LTV-Fachvereinigung Personenverkehr Sachsen-Anhalt betreuten Betriebe macht Kammer die Rechnung auf, dass deren Gesamtkosten zum Jahresende mehr als 45 Prozent über den Vergütungen der Kassen liegen würden, wenn man keinen Ausgleich schaffe.

Logobanner Liste (Views)