Das Mehrzweck-Taxi Caddy 5 hat an Komfort zugelegt

Die fünfte Generation des Mehrzweck- und Rollstuhltaxis ist mit 17-Zoll-Rädern zwar keine Sänfte, aber ihre leisen Motoren, das weich schaltende 7-Gang-DSG und die niedrigen Abrollgeräusche gefielen bei der verregneten Fahrvorstellung rund um Ismaning.

Mit dem erneut komfortabler gewordenen Caddy 5 kann man auch bei Hotels vorfahren, ohne als „Kastenwagen“ abgewiesen zu werden. (Foto: Dietmar Fund)
Mit dem erneut komfortabler gewordenen Caddy 5 kann man auch bei Hotels vorfahren, ohne als „Kastenwagen“ abgewiesen zu werden. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Wenn Fahrzeughersteller ihre neuen Baureihen vorstellen, präsentieren sie am liebsten Varianten mit dem aufwändigsten Cockpit und möglichst fotogenen großen Rädern. So war es auch bei der Fahrvorstellung des VW Caddy 5 am 26. Oktober 2020 in Ismaning, wo taxi heute die beiden wichtigsten Antriebsvarianten für Taxis und Mietwagen beschnuppern konnte.

Die wohl wichtigste dürfte die leistungsstärkste Variante des 2-l-Dieselmotors mit 90 kW/122 PS und einem maximalen Drehmoment von 320 Newtonmetern zwischen 1.600 und 2.500/min werden, weil sie als einzige der drei Leistungsstufen mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe als Automatik bestellbar ist. Es trägt die Bezeichnung DQ 381-7F, hat nasse Kupplungen und hat nichts mehr mit dem aus dem Taxi-Programm geflogenen DSG mit trockenen Kupplungen gemein. Im Caddy 5 wird es rein elektrisch geschaltet, weshalb der Wählhebel einem Hebelchen gewichen ist, mit dem man prima rangieren kann. Dahinter sitzt als weitere Neuerung die Taste der praktischen elektrischen Parkbremse.

Das neue 7-Gang-DSG kuppelt auch beim Anfahren am Berg und nach der Start-Stopp-Automatik ruckfrei ein und schaltet hinfort geschmeidig. Dank der guten Schaltlogik muss man höchstens in Gefällen per Schaltpaddel herunterschalten, um die Motorbremswirkung zu nutzen. Der Motor hält auch für schnelle Überholmanöver genügend Power bereit und läuft ansonsten sehr geschmeidig und leise. Auffallend niedrig sind auch die Abrollgeräusche.

Schon der 2-l-TDI mit 75 kW/102 PS und einem maximalen Drehmoment von 280 Newtonmetern zwischen 1.500 und 2.500/min. gäbe bei den meisten Einsätzen des mobilen Gewerbes ein gutes Bild ab. Er ist aber nur mit einer 6-Gang-Handschaltung bestellbar. Ihr Ganghebel ist gut geführt, aber die Gänge vier, fünf und sechs sind lang übersetzt. Dadurch passt der fünfte Gang erst ab 60 km/h und der sechste erst ab 80 km/h, was nicht immer der Schaltanzeige im Cockpit entspricht, die manchmal zum Fahren mit brummigem Unterton aufruft.

Mit den aufgezogenen Rädern der Dimension 215/55 R 17, die nur in der Top-Variante Serie sind, ist der Caddy 5 noch immer keine Sänfte, aber angenehm straff abgestimmt. Auffallend leichtgängig ist die direkter übersetzte elektromechanische Servolenkung, die bisweilen einen besseren Fahrbahnkontakt vermitteln dürfte.

Nur zum Probesitzen war ein Caddy Maxi ausgestellt. Seine breitere Schiebetüre erleichtert den Einstieg über den recht hohen Schweller und vor allem den Durchstieg in die dritte Sitzreihe. Der wird erst frei, wenn man die Kopfstütze des Einzelsitzes der zweiten Reihe absenkt und den Sitz nach vorne wickelt. Das geht nur, wenn der Vordersitz nicht ganz hinten steht. Beim Aussteigen vermisst man besonders beim kurzen Siebensitzer Haltegriffe.

Im Caddy 5 kann man die zweite Sitzreihe herausnehmen, die entweder mit drei Einzelsitzen oder einer Zweierbank plus Einzelsitz ausgestattet ist. Wie das geht, hat man sofort begriffen. Auch das Wiedereinsetzen ist leicht. Während man die rund 20 Kilogramm wiegenden Einzelsitze der zweiten Reihe an einem Griff wegtragen kann, fragt man sich bei den völlig anders gestalteten der dritten Reihe erst einmal, wie man sie überhaupt anfassen soll.

Ende November soll der Caddy 5 bestellbar sein. Beim Caddy Maxi kann das noch bis Jahresende dauern. Wann die Taxi-Varianten bestellbar sein werden und ab wann sie produziert werden, lesen Sie in der Dezember-Ausgabe von taxi heute.

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