Erwischt! Neuer Renault Master im Kältetest

Es wird allmählich Zeit für einen neuen Master: Zwar wurde der in der Grundform 2010 präsentierte 3,5-Tonner immer wieder geliftet, zuletzt mit einem Elektro- und Hydrogen-Update. Doch bei Chassis und Fahrerassistenz sind die Grenzen ausgereizt. Der Nachfolger kommt in Sicht - und rollt wohl 2024 an.

Die Frontpartie steht deutlich steiler, der Grill steht fast aufrecht. | Foto: HUSS-VERLAG
Die Frontpartie steht deutlich steiler, der Grill steht fast aufrecht. | Foto: HUSS-VERLAG
Redaktion (allg.)
(erschienen bei LOGISTRA von Johannes Reichel)

Der französische Transporterhersteller Renault hat seinen neuen Master auf Kälteerprobung geschickt und dürfte das Modell bis Ende diesen oder Anfang nächsten Jahres auf den Markt bringen. Nach dem Ende der Kooperation mit Opel ist bisher als Kooperationspartner nur Renault-Group-Partner Nissan sicher mit im Boot.

Der Nachfolger wirkt auf den ersten Bildern von Wintertestfahrten im hohen Norden deutlich kantiger, die Kurzhaube baut kürzer, die Frontpartie und die Windschutzscheibe stehen steiler. Gut zu erkennen ist die Sensortechnik in der Frontpartie. Die Scheinwerfer wirken deutlich markanter und stehen eher quer als aufrecht wie bisher. Die Dachpartie der Standardversion mit Hochdach und Standard-Radstand fällt zum Heck hin leicht ab, was der Aerodynamik und dem Verbrauch zuträglich sein dürfte. Fahrwerkseitig bleibt es bei Einzelradaufhängung vorn und Starrachse mit Blattfedern hinten, wahlweise ist eine Anhängekupplung erhältlich. Die Ladekante des Fronttrieblers scheint etwas niedriger zu liegen als zuvor. Die Spiegel wirken eher quadratisch als rechteckig und dürften gute Sicht nach hinten und in den toten Winkel ermöglichen.

 

Antriebsseitig dürfte das Package des neuen Kangoo vollends übernommen werden. Bisher verfügt der jüngst aktualisierte Master E-Tech zwar über mehr Nutzlast dank Auflastung bis 3,5 oder gar 3,8 Tonnen (zuvor 3,1 t) sowie vor allem den neuen Akku mit 52 kWh Kapazität und jetzt 204 statt zuvor 120 Kilometer Reichweite mit einem kleinen 33-kWh-Akku, muss sich aber noch immer mit einem relativ schwachen E-Motor der Vorgängergeneration mit 57 PS begnügen. Immerhin gibt es jetzt einen 22-kW-DC-Lader, was im Vergleich aber auch weit zurückfällt.

Das letzte Facelift brachte 2019 eine neue Frontoptik und ein Update im Interieur, bei der Fahrerassistenz fehlen aber mittlerweile wichtige Features wie Abstands-, Notbrems- und aktiver Spurassistent, die dem Kangoo zu Level 2 des automatisierten Fahrens verhelfen. All das dürfte bei der Neuauflage selbstverständlich an Bord sein. Neben der bereits jetzt erhältlichen Hydrogenversion für Langstrecken und Schwerlastanforderungen sowie der E-Tech-Elektrovariante für urbane und suburbane Anwendungen dürfte der neue Master über einen upgedateten Diesel-Motor nach jüngster Euro-6-D-Norm verfügen, was nicht ohne doppelten SCR-Kat möglich sein dürfte. Auch ein automatisiertes Schaltgetriebe wie beim Kangoo dürfte Einzug halten.

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