Krankenfahrten nur noch gegen Barzahlung

Baden-Württembergs Taxizentralen machen Ernst! Ab dem 15. August müssen in manchen Städten Patienten ihre Krankenfahrten wieder bar bezahlen. Damit reagieren die Stadttaxis auf den neuen Rahmenvertrag, wonach auch innerhalb des Pflichtfahrgebiets eine Sondervereinbarung gelten soll.

Redaktion (allg.)

In Stuttgart rechnet die dortige Taxizentrale TAZ bereits seit dem 1. August nicht mehr mit den Krankenkassen ab. Stattdessen bekommen die Fahrgäste eine Sammelrechnung, die diese wiederum zur Kostenübernahme an ihre Krankenkasse weiterreichen können. Die Fahrten werden ausnahmslos zum Taxitarif durchgeführt (siehe auch unser Thema des Monats). Nun ziehen auch die anderen großen Städte in Baden-Württemberg nach. Bei einem vom TVD Baden-Württemberg initiierten Zusammentreffen Anfang August in Karlsruhe beschlossen die Vorstände der Taxizentralen von Heidelberg, Mannheim, Karlsruhe, Freiburg, Pforzheim, Heilbronn, Ludwigsburg, Esslingen, Böblingen und Ulm, dem neuen Rahmenvertrag nicht beizutreten. Je nach örtlicher Begebenheit werde man die Krankenfahrten weiterhin zu den alten Vertragsbedingungen durchführen, was in den meisten Städten bedeutet: Zum Taxitarif. „Solange die unteren Genehmigungsbehörden den von den Verkehrsverbänden gestellten Antrag auf „Genehmigung einer Sondervereinbarung“ nicht zugestimmt haben, darf der neue Rahmenvertrag noch nicht angewandt werden“, betonte ein Zentralenvorstand einer Taxigenossenschaft gegenüber taxi heute. Die Städte wehren sich also weiterhin gegen den seit 1.6. gültigen Rahmenvertrag, nach dem Krankenfahrten pauschal mit 63 Cent inklusive Mehrwertsteuer pro gefahrenem Kilometer abgerechnet werden dürfen. Diesen Rahmenvertrag hatten die Krankenkassen gemeinsam mit den drei baden-württembergischen Verkehrsverbänden geschlossen, die jeweils in einer eigenen Sparte auch die Interessen der Taxi- und Mietwagenbranche vertreten. Der Konkurrenzverband TVD Baden-Württemberg betrachtet die vereinbarten Tarife als unwirtschaftlich und ruft seine Mitglieder zum Widerstand gegen diesen Rahmenvertrag auf.

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