Ruinöse Krankenfahrten: Unternehmer wehren sich

Erneut sorgt ein in Baden-Württemberg geschlossener Rahmenvertrag für Krankenfahrten für große Verärgerung. Im Kreis Calw haben sich deshalb die betroffenen Taxiunternehmer zusammengetan und wollen auf eigene Faust mit den Kassen nachverhandeln.

Redaktion (allg.)

Hintergrund für den Ärger ist ein von den drei Baden-Württembergischen Verbänden mit den Krankenkassen ausgehandelter Rahmenvertrag, der für Krankenfahrten außerhalb des Pflichtfahrgebiets eine Kilometervergütung von 60 Cent vorsieht und bis Ende April 2013 gelten soll.

Dies bedeute eine Verschlechterung um 10 Cent pro Kilometer, die die Unternehmer im Kreis Calw nicht hinnehmen wollen. Angesichts steigender Betriebskosten sei dieser Tarif nicht kostendeckend und damit schlichtweg existenzgefährdend. Gerade im ländlichen Raum seien die Unternehmer in hohem Maße auf die Krankenfahrten angewiesen.

Kritisiert wird von den Unternehmern auch, dass der Verband des Württembergischen Verkehrsgewerbes, der primär die Interessen des gewerblichen Güterkraftverkehrs und der Busunternehmer vertrete, mangels einer ausreichenden Mitgliederzahl seitens der Taxiunternehmer nicht legitimiert sei, solche Rahmenverträge alleine auszuhandeln. So hätte auch der TVD Baden Württemberg zu den Verhandlungen geladen werden müssen.

Die 22 Unternehmer wollen nun laut „Schwarzwälder Bote“ auf eigene Faust mit den Krankenkassen nachverhandeln und ein Preisniveau wie im Stuttgarter Raum durchsetzen, wo Taxiunternehmer mindestens 72 Cent pro Kilometer außerhalb des Pflichtfahrgebietes erhalten.
 
Sollten die Kassen nicht darauf eingehen, wollen die Unternehmer ab Herbst kranke Fahrgäste nur noch auf Rechnung zum regulären Taxitarif befördern. Damit der Konflikt nicht auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen wird, sind die Unternehmer aber nach eigenem Bekunden bereit, solange auf ihr Geld zu warten, bis die Fahrgäste die Rechnung bei der Kasse eingereicht und erstattet bekommen haben.

(sk)

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