Ein Opel Corsa als AOK-Flitzer

Kein Witz: Die Redaktion der taxi heute hat sich für erste Testfahrten in den neuen Opel Corsa gesetzt. Mit positivem Ergebnis.
Redaktion (allg.)

Um hier keinen falschen Eindruck zu erwecken: Opel hat für den neuen Corsa weder ein Taxi- noch ein Mietwagenpaket geplant. Und das ist auch gut so, denn für den klassischen Gelegenheitsverkehr ist der kleine Flitzer nicht geeignet. Erst recht nicht in einer Großstadt. Trotzdem haben wir die Einladung angenommen, den neuen Corsa zu testen. Vielleicht kann das Fahrzeug im ländlich angesiedelten Mietwagenwagengewerbe eine interessante Alternative sein. Für alle, die einen hohen Anteil an Krankenfahrten durchführen. Für alle, die dafür aber längst keine hohen Erlöse mehr erzielen. Für alle, die deshalb gezwungen sind, dies durch den Einsatz eines wirtschaftlichen Kleinwagens auszugleichen. Womit wir wieder beim neuen Corsa wären und der Frage: Mietwagen - ja oder nein? Unsere Antwort: Ja. Um drei Patienten für 50 Cent pro Kilometer zur Dialyse zu fahren, reicht in der Tat auch ein Corsa. Denn den gibt es in fast allen wirtschaftlich sinnvollen Varianten auch als Fünftürer. Die Vorgabe der BOKraft wäre also erfüllt. Und solange Ihr Fahrer oder sein Fahrgast nicht die Statur eines Basketballspielers haben, bleibt hinten ausreichend Platz für Fahrgast Nummer drei und vier. Den Anspruch, wirtschaftlich zu sein, erfüllt der neue Corsa auch. Erstens, weil er wie seine größeren Opel-Brüder Zafira und Insignia auch als besonders verbrauchsarmes EcoFlex-Modell bestellbar ist. Sogar wahlweise mit zwei Motorisierungen: Als 1,3 Liter CDTI EcoFlex mit 75 PS ab 12.450 Euro oder mit gleichem Hubraum, aber 20 PS mehr ab 13.190 Euro. Schön für Umweltschützer: Sogar ein Partikelfilter ist Serie. Zweitens, weil Opel für ganz besondere Sparfüchse beim Corsa eine werkseitige LPG-Variante ins Programm genommen hat. 1,2 Liter Hubraum kosten hier nur 200 Euro mehr als der kleinste EcoFlex-Diesel. Mit 200 cm³ mehr Hubraum wird er 550 Euro teurer. Dafür tankt man für die Hälfte im Vergleich zum Benzin. Allzu oft tanken wird man mit dem EcoFlex allerdings auch nicht, denn bei besonders besonnener Fahrweise schluckt er nach einhundert Kilometern nicht mal 4 Liter. Fazit: Allzu viel falsch kann man mit einem Corsa im Mietwageneinsatz für Krankenfahrten nicht machen. Es sollte sich nur nicht bis zu den Krankenkassen rumsprechen, sonst zahlen die künftig noch weniger. Vielleicht baut Opel für diesen Fall ja einen motorbetriebenen Leiterwagen, mit dem Taxi- und Mietwagenunternehmer ihre Kassenpatienten dann befördern können.

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