IHK München: Schaulaufen in Sachen Fiskaltaxameter

Zwei wendige Damen der IHK boten überraschend gut eineinhalb Stunden Kurzvorträge anstatt reiner Gespräche an den Ausstellungsständen.

Rund 70 Besucherinnen und Besucher verfolgten in der IHK-Akademie die Kurzvorträge. (Foto: Dietmar Fund)
Rund 70 Besucherinnen und Besucher verfolgten in der IHK-Akademie die Kurzvorträge. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Christiane Pöge und Elke Hagg, die bei der IHK von München und Oberbayern Taxiunternehmer betreuen, zogen ihre Informationsveranstaltung zum Thema Fiskaltaxameter am 24. April 2017 überraschend ganz anders als angekündigt auf. Ursprünglich hatten sie geplant, zwischen 11 und 14.30 Uhr Besuchern die Gelegenheit zu geben, sich an Ausstellungsständen von Taxameterherstellern und Datendienstleistern zu informieren.

Auch für die Aussteller überraschend beraumten sie dann doch je zehnminütige Statements zunächst der Hardware- und dann der Software-Anbieter an. Deren Produkte kannten aufmerksame Besucher der Europäischen Taximesse 2016 weitgehend schon.

Glücklicherweise brachte der „Schaulauf“ vor rund 70 Besuchern noch die eine oder andere neue Erkenntnis. Eine kam von Torsten Poreda. Er ist als Geschäftsführer der Taxitech Handelsgesellschaft mbH aus Hamburg seit 2005 Partner des italienischen Herstellers Digitax für den deutschen Markt. Der bietet Taxiunternehmern mit eigener Werkstatt eine Einbauschulung an, um sein dünnes Werkstättennetz auszugleichen. Das fand der Wasserburger Taxiunternehmer Andreas Haindl schon einmal sehr interessant, der sich nach einer fiskaltauglichen Lösung für seinen Betrieb umschaute.

Manfred Schröder von Payco verkündete, es gebe inzwischen einen neuen Referentenentwurf des Kassengesetzes, in dem ausdrücklich stünde, Taxameter und Wegstreckenzähler würden nicht als elektronische Kassen gelten. Da es für „Fiskaltaxameter“ keine Legaldefinition gebe, könnten Unternehmer genauso gut an der Schnittstelle des Taxameters den Fahrdatensatz mit seiner CryptoSafe Box abgreifen und mit GPS-Datensätzen signieren. So könnten sie sich das INSIKA-Verfahren sparen. Dieses Konzept entspreche dem Hamburger und dem Berliner Modell. Er könne schon rund 4.300 Installationen vorweisen, von denen 500 auf diese beiden Städte entfielen.

Michael Ströh vom Datendienstleister tesymex berichtete seinerseits von deutschlandweit mehr als 2.000 angeschlossenen Fahrzeugen. Er sagte, das Taxameter sei inzwischen auch ein Instrument der Zeiterfassung geworden. Deshalb könnten die Fahrer über die App von tesymex auch Pausen eingeben. Demnächst solle es auch möglich sein, über sie Fernfahrten, Umbuchungen von Bar- auf Rechnungsfahrten oder Trinkgelder einzugeben. Zudem arbeite das Unternehmen an einem elektronischen Kassenbuch.

Robert Abel von fms Austrosoft schließlich schilderte, wie man das ohnehin zur Fahrtenvermittlung schon vorhandene Terminal der Österreicher um eine Datenverschlüsselung und eine Anbindung an das fms Fiskal-Datencenter erweitern könnte. So ließe sich eine möglichst minimierte Nachbearbeitung der Daten erreichen. Abel sagte, die fms-Vermittlungssysteme seien in Deutschland in über 25.000 Fahrzeugen eingebaut.
 

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