„Auch kleine Taxler sollten ihre Kennzahlen kennen“

Der Unternehmensberater Siegfried W. Kerler gab bei einem Halbtagesseminar der IHK in Regensburg praxisnahe Tipps.

Siegfried W. Kerler kennt die Taxi-Branche als langjähriger Berater der Augsburger IHK und referierte deshalb sehr praxisnah. (Foto: Dietmar Fund)
Siegfried W. Kerler kennt die Taxi-Branche als langjähriger Berater der Augsburger IHK und referierte deshalb sehr praxisnah. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Auch kleinere Taxiunternehmer sollten ihre betrieblichen Kennzahlen wir ihr Eigenkapital, ihr Anlagevermögen und ihren Cash-flow kennen, anhand derer Banken über die Vergabe von Krediten entscheiden und ihren Zinssatz festlegen. Auch potenzielle Käufer interessieren sich in erster Linie für diese Ziffern und erst dann für den Ruf, den ein Unternehmen genießt. Solche Ratschläge gab der Unternehmensberater Siegfried W. Kerler am 25. Februar 2019 beim Seminar „Betriebliche Kennzahlen“. Klaus Frank, für die Branchen der Güter- und der Personenbeförderung zuständiger Referent der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim, hatte es für Taxi-, Bus- und Transportunternehmer organisiert, die Fahrzeuge einsetzen.

Der Referent, der schon beinahe 20 Jahre lang mit der örtlichen IHK zusammenarbeitet, ging immer wieder gezielt auf Taxiunternehmer ein, obwohl nach kurzfristigen Absagen nur eine gute Handvoll von ihnen teilnahmen. Weil für Kerler der Ruf des Taxi-Gewerbes mit der Qualität der Fahrer steht und fällt, riet er dazu, sich die Fluktuation anzuschauen. Auch in kleineren Unternehmen solle man sich mindestens einmal jährlich mit den Mitarbeitern außerhalb des Tagesgeschäfts zusammensetzen und gemeinsam überlegen, wo das Unternehmen Schwachstellen hat, wie sie sich beheben ließen und auf welche neue Felder Erfolg versprechen könnten.

„Meines Erachtens braucht ein Taxiunternehmer zehn Prozent Gewinn – fünf zum Leben und fünf Prozent für Notlagen“, erklärte der Unternehmensberater. „Man sollte als Unternehmer sein Taxiunternehmen steuern und nicht Tag und Nacht im Taxi sitzen.“

Immer wieder hatte Kerler Beispiele erfolgreicher Taxi- und Mietwagenunternehmer aus seiner Beratungspraxis parat, die er natürlich nicht mit ihrem Namen nannte. Einer seiner Beratungskunden im Allgäu beispielsweise diente ihm als Beispiel für die Aufstockung des Eigenkapitals über einen stillen Teilhaber, der die Errichtung eines Gewerbebaus mitfinanzierte, aus dessen Mieteinnahmen der Taxiunternehmer in aller Ruhe den Bankkredit und dessen Tilgung zurückzahlen kann, bevor er in ein paar Jahren den stillen Teilhaber mit einem Gewinnanteil entlohnt.

Ein Mietwagenunternehmer wiederum habe sich mit sieben Fahrzeugen auf Chauffeursdienste spezialisiert. Seine Fahrer hätten anfangs die Chauffeure einer Firma ersetzt und würden jetzt für fast ein Dutzend Kunden die Rundumbetreuung ihrer Gäste anbieten. Er habe eine Gewinnmarge von 23 Prozent.

Solche Hinweise und eine Reihe weiterer Tipps bringt taxi heute, das die Veranstaltung als einzige Taxizeitschrift begleitet hat, in Kürze ausführlich.

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