Niedersachsen bezahlt Taxifahrten zu Impfzentren

Wenn die Krankenkasse sich quer stellt, dürfen über 80 Jahre alte Seniorinnen und Senioren ihre Taxifahrt zum Impfzentrum dort direkt mit dem Land abrechnen.

Wie hier in Wolfsburg stehen nicht nur in Niedersachsen viele Taxis bereit, um mindestens 80 Jahre alte Impflinge zum Corona-Impfzentrum zu bringen. (Foto: Dietmar Fund)
Wie hier in Wolfsburg stehen nicht nur in Niedersachsen viele Taxis bereit, um mindestens 80 Jahre alte Impflinge zum Corona-Impfzentrum zu bringen. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Das Land Niedersachsen möchte auch Bürgerinnen und Bürger, die mindestens 80 Jahre alt sind und noch zu Hause wohnen, gegen das Corona-Virus impfen lassen. Sie können ab dem 28. Januar 2021 einen Impftermin im Februar bei ihrem Impfzentrum vereinbaren. Alle Impfzentren sind zwar mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, doch wer auf einen Einzeltransport angewiesen ist, soll sich vom Hausarzt eine Transportbescheinigung geben lassen und mit seiner Kasse klären, ob sie die Kosten übernimmt. Ist nicht der Fall, sollen die Impflinge ihre Transportbescheinigung beim Impfzentrum unter Angabe ihrer Kontonummer beim Impfzentrum einreichen. Das schreibt die niedersächsische Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann in einem Informationsbrief für den betroffenen Personenkreis, der in der Woche ab dem 18. Januar 2021 verschickt werden soll.

Auf dieses Schreiben hat die Fachvereinigung Taxi und Mietwagen des Gesamtverbandes Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) ihre Mitglieder am 15. Januar 2021 hingewiesen. Sie weist darauf hin, dass die Transportscheine, die offiziell „Verordnung einer Krankenbeförderung“ heißen, laut den GKV-Spitzenverbänden mit den Kassen abgerechnet werden können. Impflinge ab 80 Jahren könnten aber auch den Fahrpreis mit dem Taxifahrer abrechnen und die von ihm ausgestellte Quittung beim Impfzentrum zur Erstattung einreichen.

„Der Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) e.V. begrüßt dieses Angebot des Ministeriums ausdrücklich“, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbandes. „Die Mobilitätsversorgung für Immobile kann durch unsere Branche flächendeckend und sicher stattfinden“, erklärt dazu Michael Müller, Vorsitzender der Fachvereinigung. Emma-Marie Berndt, die neue Geschäftsführerin der Fachvereinigung, verweist wie der Bundesverband Taxi und Mietwagen auf Trennscheiben, Masken und spezielle Hygienekonzepte für den Infektionsschutz und erklärt, die Fahrzeuge und das Fahrpersonal seien bestens für Impffahrten „vulnerabler Impfpatienten“ ausgestattet.

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