Unfallforscher: Auf dem Rücksitz fährt man gefährlich

Nach einer Studie der Versicherungswirtschaft gefährden sich Fahrgäste auf den Rücksitzen oft selbst und halten die Rücksitze für zu sicher.
Im Fond sollten sich Fahrgäste auf jeden Fall anschnallen und möglichst aufrecht sitzen. (Foto: Dietmar Fund)
Im Fond sollten sich Fahrgäste auf jeden Fall anschnallen und möglichst aufrecht sitzen. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 130 Pkw-Insassen auf den Rücksitzen und rund 2.800 werden dort schwer verletzt. Deshalb hat die Unfallforschung der Versicherer (UDV) in einer Unfallstudie untersucht, welche Ursachen dies hat und wie Insassen die Sicherheit auf den Rücksitzen einschätzen.

Bei der Analyse realer Unfälle und bei Unfallsimulationen haben die Forscher festgestellt, dass sich viele Mitfahrer im Fond nach vorn zwischen die Vordersitze beugen, um den Straßenverlauf besser sehen zu können oder sich mit dem Fahrer zu unterhalten – ein Szenario, das auch Taxifahrern vertraut ist. Kommt es in einer solchen Situation zu einem Aufprall, kann der Sicherheitsgurt nicht voll wirken. Dies gilt auch, wenn ein Fahrgast hinten nicht aufrecht sitzt oder gar den meist nicht höhenverstellbaren Gurt der Bequemlichkeit wegen vom Hals weg nach unten geschoben oder gar unter den Arm geklemmt hat.

Fahrgäste, die sich hinten gar nicht anschnallen, gefährden auch die Mitfahrer auf den Vordersitzen. Bei einem Aufprall werden sie stark gegen die Vordersitze gedrückt, dass auch die vorne Sitzenden schwer verletzt werden.

Wie sich bei den Umfragen des GDV herausstellte, halten 75 Prozent der Befragten die hinteren für genauso sicher wie die vorderen Sitze. In Wahrheit aber, so der GDV, ist die Sicherheit hinten auch bei optimaler Sitzposition schlechter als vorn, weil für die Rücksitze keine Gurtstraffer und keine Gurtkraftbegrenzer angeboten werden.
 

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