Ford lässt Autos mit Ampeln „sprechen“

Einen interessanten Ausblick auf zukünftige Verkehrs-Sicherheitssysteme hat kürzlich Ford gegeben. So erprobt der Autobauer derzeit eine „intelligente Verkehrskreuzung“.
Redaktion (allg.)

Autos, die untereinander und mit der Infrastruktur in der Umgebung kommunizieren können – mit solchen Technologien möchte Ford die Verkehrssicherheit in der Zukunft deutlich verbessern. Die Fachbegriffe lauten in diesem Zusammenhang: „Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation“ („V-2-V“ = Vehicle-To-Vehicle Communication) sowie „Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Kommunikation“ („V-2-I“ = Vehicle-To-Infrastructure Communication).

Wie dies im Detail aussehen und funktionieren könnte, erprobt Ford derzeit auf einer „intelligenten Verkehrskreuzung“, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum konzerneigenen Forschungs- und Entwicklungszentrum in Dearborn bei Detroit (USA) entstanden ist. Das Besondere daran: Die Ampeln an dieser Kreuzung kommunizieren mit speziell ausgestatteten Fahrzeugen, um sie rechtzeitig vor möglichen Gefahren zu warnen; zum Beispiel wenn ein Verkehrsteilnehmer offensichtlich das Rotlicht seiner Ampel ignoriert und in den Kreuzungsbereich einfahren will.

Eine hochentwickelte Elektronik erfasst dabei den aktuellen Status der Vorfahrtsregelung und gleicht sie mit den GPS-Daten sowie weiteren digitalen Informationen der Fahrzeuge ab. Erkennt die Elektronik auf diese Weise eine Gefahrensituation, werden die Bordsysteme der beteiligten Fahrzeuge automatisch gewarnt, sodass ihr Unfallvermeidungssystem aktiviert werden kann. Erkennt also der elektronische Kreuzungsassistent, dass sofortiges Anhalten erforderlich ist und der Fahrer trotzdem nicht oder nicht stark genug bremst, weist das System in Echtzeit mit optischen und akustischen Signalen auf die drohende Gefahr hin.

Ähnliche Projekte wie das in Dearborn gibt es auch in Europa, so zum Beispiel das Forschungsprojekt "Sichere Intelligente Mobilität - Testfeld Deutschland", kurz: simTD. An dem noch bis Ende 2012 laufenden Versuch sind 400 Fahrzeuge beteiligt, davon über 60 der Marke Ford.

Bis die sprechenden Autos und Ampeln fit für den flächendeckenden Einsatz sind, müssen jedoch noch einige Fragen geklärt werden. Denn die Einführung kooperativer Systeme kann laut Ford nur dann erfolgreich sein, wenn die miteinander vernetzten Fahrzeuge vergleichbare Technologien nutzen und somit eine gemeinsame "Sprache" sprechen. Zu diesem Zweck will Ford eng mit anderen Automobilherstellern, Zulieferern und öffentlichen Institutionen zusammenarbeiten.

(sk)
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