Elektroautos sollten rollwiderstandsarme Reifen haben

Die Käufer von Elektroautos sollten auf den Rollwiderstand ihrer Reifen achten, weil der einen gar nicht so kleinen Einfluss auf die Reichweite hat. Das raten die Reifenexperten des TÜV SÜD, nachdem sie die schweizerische Fachzeitschrift auto-illustrierte beim Test von drei Reifen auf einem Elektroauto vom Typ Opel Ampera-e getestet haben.

Der Goodyear EfficientGrip Performance brachte das Elektroauto auf dem Testgelände im französischen Mireval rechnerisch 34 Kilometer weiter als der Ganzjahresreifen Nokian Weatherproof. Zwischen den beiden lag der Nankang Noble Sport NS-20.

Die Journalisten wollten drei herkömmliche Reifen auf einem Elektroauto testen und hatten dabei nicht nur den Rollwiderstand im Blick. Weil die Reichweite des Ampera für die üblichen, zeitlich getakteten Runden auf dem Trockenhandlingskurs nicht ausreichte, wurden die Laufleistungen anhand eines 162-Meter-Slaloms hochgerechnet.

Laut Thomas Salzinger, Teamleiter Reifen beim TÜV SÜD, arbeiten die Reifenhersteller derzeit an speziellen Reifen für Elektroautos. Sie müssten wegen des aufgrund der Akkus höheren Gewichts zurechtkommen und gleichzeitig hohe Drehmomente beim Anfahren und Beschleunigen verkraften. Käufer von Elektroautos sollten lieber keine Kompromisse machen, indem sie einen Ganzjahresreifen oder ein besonders preiswertes Modell auswählten, weil das klar zu Lasten der Reichweite gehe. Die ermittelten 34 Kilometer Differenz bei einer theoretischen Reichweite des Ampera von bis zu 500 Kilometern nach Herstellerangabe seien schon eine ordentliche Strecke.