Taxi-Innung Berlin setzt auf Batterietausch

Im Laufe der nächsten Monate soll am Hauptstadtflughafen BER eine Batteriewechselstation für Taxis entstehen. Das war am Rande der Jahrespressekonferenz der Berliner Taxi-Innung am 28. April zu hören.

An einem Elektro-Kombi der mittlerweile chinesischen Marke MG wurde der schnelle Batterietausch vorgeführt. (Foto: Matthias Roeser)
An einem Elektro-Kombi der mittlerweile chinesischen Marke MG wurde der schnelle Batterietausch vorgeführt. (Foto: Matthias Roeser)
Redaktion (allg.)

Das Batteriewechsel-System InfraDianba stammt aus China und wird nach Angaben von Unternehmensvertretern schon von 14 chinesischen Fahrzeugherstellern als Standard anerkannt. Im Berliner Westhafen steht eine Pilot-Wechselstation der dritten Generation, die einen Batteriewechsel binnen zwei bis drei Minuten ermöglicht. In der vierten Generation, die jetzt serienreif ist, wird die Dauer des Wechselprozesses auf eine Minute reduziert. Bei der Vorführung in Berlin wurde ein MG 5 Battery Swap genutzt, ein Kombi der Golf-Klasse.

Beim Batteriewechsel fährt ein Greifersystem von unten an die unter dem Wagenboden platzierte Batterie, entriegelt sie und fährt sie dann in eine Art Hochregallager, wo sie geladen wird. Der Greifer entnimmt dann eine bereits geladene Batterie aus dem Lager und setzt sie auf dem umgekehrten Weg wieder in das Auto ein.

InfraDianba konzentriert sich im ersten Schritt auf Taxis. Zum einen deshalb, weil dort der Druck zum schnellen „Tanken“ besonders hoch ist, zum anderen, weil man sich eine Multiplikatorwirkung über die Fahrgäste erhofft.

Batteriewechselstationen gehören zum Konzept für die Elektrifizierung der Berliner Taxiflotte, das der Innungs-Vorsitzende Leszek Nadolski auf der Pressekonferenz unter allgemeinem Schmunzeln unter dem Namen „Nadolski-Plan“ vorgestellt hat. Die Taxi-Innung erhofft sich für das Modell Unterstützung der Landespolitik.

Bislang hat sich kein europäischer Fahrzeughersteller zum Batterietausch bekannt. Speziell die deutschen Hersteller tendieren derzeit wieder eher dazu, aus ihren Batteriepaketen markenspezifische Bauteile zu machen.

Lesen Sie dazu mehr in Taxi heute 6-7/2022. (roe)

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