Daimler will mit Luxus mehr verdienen

Die neue Strategie des Konzerns setzt auf begehrenswerte Fahrzeuge mit Elektroantrieb und lässt daher für zweckmäßiger gestrickte Taxis das Schlimmste befürchten.

Daimlers Vorstandsvorsitzender Ola Källenius setzt voll auf Luxus, während der Vertrieb stolz seine Fokussierung auf Elektrofahrzeuge verkündet. (Foto: Daimler AG)
Daimlers Vorstandsvorsitzender Ola Källenius setzt voll auf Luxus, während der Vertrieb stolz seine Fokussierung auf Elektrofahrzeuge verkündet. (Foto: Daimler AG)
Dietmar Fund

Die Mercedes-Benz AG strebt ein profitables Wachstum im Luxus-Segment sowie die führende Position bei Elektrofahrzeugen und Fahrzeug-Software an. Sie will die „begehrenswertesten Fahrzeuge der Welt“ bauen und ihre Stärke als Luxusmarke nutzen, um die Positionierung ihres Produktportfolios zu erhöhen und den Produktmix zu verbessern. Das soll zu einer starken und nachhaltigen Profitabilität führen. Das verkündete Ola Källenius, der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG und der Mercedes-Benz AG, am 6. Oktober 2020 auf einer virtuellen Investoren- und Analysten-Konferenz.

Wie er dort ausführte, soll die Marke Mercedes-Benz wieder stärker auf Luxus ausgerichtet werden. Das Vertriebsnetz soll so verändert werden, dass ein neues „überzeugendes Luxuserlebnis“ entsteht. Das aktuelle und das künftige Modellangebot soll verbesserte Deckungsbeiträge bringen. Die Ressourcen und die Ausgaben der Entwicklung sollen in die profitabelsten Marktsegmente fließen, um eine höhere Produktivität zu erreichen. Hohe Bedeutung soll dabei auch der Elektro-Linie EQ zukommen, die Daimler als „Submarke“ bezeichnet. Zu Plänen im Bereich von Mercedes-Benz Vans äußerte sich Källenius nicht. Auch deren Elektro-Ableger sowie die elektrifizierte V-Klasse namens EQV kamen in seinem Vortrag nicht vor.

Auch Dr. Carsten Oder, Leiter Mercedes-Benz Vertriebs Deutschland (MBVD), sprach unlängst von einer hohen prozentualen Absatzsteigerung der Elektro- und Hybrid-Modelle von Mercedes-Benz. Immerhin erwähnte er den EQV, allerdings nur in Bezug auf Abo-Modellen, die für das mobile Gewerbe sicher nicht in Frage kommen. Für 2021 kündigte er den EQB an. Hinweise auf etwaige Taxi-Modelle, deren Vertrieb auch zu seinem Verantwortungsbereich gehört, gab Oder nicht.

Insgesamt drängt sich der Eindruck auf, dass das Taxi-Angebot der Marke Mercedes-Benz weiter zusammenschrumpfen könnte und dass dabei die eher nutzwertorientierten Modelle und Varianten „den Kürzeren ziehen“ werden.

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