Plattform fürs Reservieren von Ladepunkten

Ein Forschungsprojekt untersucht, wie man öffentlich zugängliche und private Ladesäulen über Reservierungsvorgänge besser nutzen könnte.

Guillem Tänzer (l.) und Henri Oliveras (r.) von den Stadtwerken Saarlouis sowie Dr. Jörg Baus vom DFKI (M.) stellten die Lade-Plattform charge4C vor. (Foto: Dietmar Fund)
Guillem Tänzer (l.) und Henri Oliveras (r.) von den Stadtwerken Saarlouis sowie Dr. Jörg Baus vom DFKI (M.) stellten die Lade-Plattform charge4C vor. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Taxi- und Mietwagenunternehmer, die in die Elektromobilität einsteigen möchten, brauchen zur Überwindung ihrer Reichweitenangst die Gewissheit, zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort laden zu können. Für sie könnte daher die Plattform charge4C interessant sein, die im Rahmen des Forschungsprojektes IKT für Elektromobilität entwickelt wird. Sie wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert. Zwei Vertreter der ins Projekt eingebundenen Stadtwerke Saarlouis und des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) stellten es am 15. Oktober 2019 auf der Münchner Messe eMove360° vor.

Neben dem besseren Teilen der Ladepunkte über zeitlich befristete Reservierungsmöglichkeiten bezweckt das Projekt auch eine bessere zeitliche Auslastung über die Bepreisung des Ladestroms. Er könnte zu Schwachlastzeiten günstiger angeboten werden als zu Zeiten, in denen der Strom sowieso schon stark gefragt ist. „Wer zu Stoßzeiten tanken muss, lädt dann zwar nicht langsamer, aber zu einem höheren Preis“, erklärte dazu Guillem Tänzer, Entwickler bei den Stadtwerken Saarlouis.

Laut seinem Kollegen Henri Oliveras haben die Stadtwerke Saarlouis zu Projektbeginn bei den örtlichen Taxiunternehmen angefragt, ob sie Interesse an der Einrichtung einer Ladestation hätten. Es habe aber keiner die Anschaffung eines E-Taxis in Erwägung gezogen.

Wie Guillem Tänzer ergänzte, können sich die Projektentwickler vorstellen, die Displays auf den Ladesäulen nicht nur für die Abwicklung des Ladevorgangs und seine Bezahlung zu nutzen. Vielmehr sei es auch denkbar, auf ihnen Informationen über umliegende Büchereien, Bäckereien, Restaurants oder andere Orte einzuspielen, an denen sich die Fahrer von E-Autos die Ladezeit vertreiben könnten.

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