Elektrofahrzeuge brennen anders, aber nicht öfter

Beim 9. Allianz Autotag im Allianz Zentrum für Technik wurden auch Informationen zum Umgang der Feuerwehren mit Elektrofahrzeugen weitergegeben.

Unfallforscher Carsten Reinkemeyer (l.) und Feuerwehr-Vertreter Karsten Göwecke (r.) stand dem Moderator Fero Andersen Rede und Antwort. (Foto: Dietmar Fund)
Unfallforscher Carsten Reinkemeyer (l.) und Feuerwehr-Vertreter Karsten Göwecke (r.) stand dem Moderator Fero Andersen Rede und Antwort. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Obwohl Brände von Elektroautos derzeit noch recht selten sind, werden sie mit deren zunehmender Verbreitung zunehmen. Daher stellen sich Feuerwehren und Rettungsdienste schon zusammen mit den Fahrzeugherstellern darauf ein. Das berichteten der Unfallforscher Carsten Reinkemeyer vom Allianz Zentrum für Technik und Karsten Gödecke von der Berliner Feuerwehr am 22. September 2021 beim 9. Allianz Autotag in Ismaning.

Laut dem Ständigen Vertreter des Landesbranddirektors aus Berlin werden bislang Batterien nicht unbedingt in Brände verwickelt. Zum Teil müsse die Batterie aber von außen gekühlt werden. Die Feuerwehren speisten bereits Einsatzerfahrungen in eine zentrale bundesweite Datenbank ein, um sich untereinander auszutauschen. In Arbeit seien einheitliche Schulungseinheiten für Elektrofahrzeuge.

Wichtig seien in diesem Zusammenhang digital verfügbare Rettungsdatenblätter, damit die Feuerwehrleute schon bei der Fahrt zum Brandort über das Autokennzeichen Informationen abrufen könnten. Bei Nutzfahrzeugen und Bussen gebe es da noch große Lücken.

Im Außengelände präzisierte Jürgen Peitz vom Verband der Automobilindustrie (VDA), dass viele Hersteller im Bereich der Lkw und Omnibusse zwar für alternative Antriebe mit solchen Dokumentationen begonnen hätten, aber sie seien noch nicht standardisiert verfügbar. Schließlich nutze den Feuerwehrleuten das ausgedruckte Rettungsdatenblatt hinter der Sonnenblende im Falle eines Brandes wenig. Peitz leitet einen Arbeitskreis mit dem Namen „Retten von Personen aus verunfallten Fahrzeugen“. In diesem Arbeitskreis arbeiteten über den VDA und den VDIK (der die Importeure vertritt) alle Fahrzeughersteller mit Vertretern von Feuerwehren, Rettungsdiensten und weiteren Organisation aus dem Bereich der Verkehrssicherheit zusammen.

Der VDA-Vertreter sowie Marcel Hommens, Fachberater für Elektromobilität des Landes-Feuerwehrverbands Rheinland-Pfalz, und Roland Weber, Produktmanager für Lösch-Systeme beim österreichischen Feuerwehrfahrzeug-Hersteller Rosenbauer, zeigten in Ismaning eine Brandbegrenzungs-Decke. Feuerwehrleute mit Atemschutz können sie über einen Elektro-Pkw werfen.

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