ARAL: Tankstellen bleiben Drehscheiben der Mobilität

Laut einer Studie des Mineralölkonzerns werden an Tankstellen zunehmend Diesel- und Plug-in-Hybride auftanken. Außerdem könnten sie Umsteigestationen werden.

Von städtisch geprägten Standorten geht laut der Studie die größte Innovationskraft aus. (Illustration: ARAL)
Von städtisch geprägten Standorten geht laut der Studie die größte Innovationskraft aus. (Illustration: ARAL)
Dietmar Fund

Tankstellen bleiben auch in den kommenden 20 Jahren wichtige Anlaufstellen im mobilen Alltag. Durch neue und bestehende Mobilitätsangebote werden sie zu einer „Drehscheibe der Mobilität“, die weiterhin die drei klassischen Säulen Kraftstoffverkauf, Shop und Autowäsche anbieten wird. Das sagt eine Studie des Instituts für Verkehrsforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) namens „Tankstelle der Zukunft“ voraus, die der Mineralölkonzern ARAL in Auftrag gegeben hat.

Die Forscher prophezeien, dass die Deutschen im Jahr 2040 mit Pkw und Nutzfahrzeugen rund 900 Milliarden Kilometer im Jahr zurücklegen, was rund ein Viertel mehr als im Jahr 2010 wäre. Zur Steigerung der Fahrleistung würden eine höhere Mobilität der Bevölkerung im höheren Alter und neue Mobilitätsangebote beitragen. Berufsbedingte Fahrten von Taxiunternehmen, Handwerkern und Pflegediensten nähmen jeweils um etwa 50 Prozent zu, schätzen die Forscher.

Weil private Pkw im ländlichen Raum unverzichtbar blieben, gehen die Forscher davon aus, dass sich Tankstellen dort zur Umsteigestelle für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr entwickeln könnten. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass in 20 Jahren Diesel-Hybride mit 58 Prozent den größten Anteil am Pkw-Bestand haben werden und 16 Prozent auf Plug-in-Hybride entfallen. Insgesamt würden zwei Drittel der Pkw-Flotte 2040 immer noch konventionelle Kraftstoffe tanken. Es werde aber zunehmend alternative Kraftstoffe wie Erdgas, Wasserstoff und „möglicherweise“ Autogas sowie Ladesäulen an den Tankstellen geben.

In ländlichen Kreisen sehen die Forscher die Tankstelle auch als Umschlagplatz für die Nahversorgung. Von einer dort angesiedelten Packstation aus könnten Handwerker und Pflegedienste Lieferungen für ihre Kunden und Patienten mitnehmen und so Paketdienstleister von Fahrten in entlegene Gebiete entlasten. Dass dies auch Taxi- und Mietwagenunternehmer beispielsweise in ihre Kranken-, Schüler- oder Behindertenfahrten einflechten könnten, ist den Forschern offenbar nicht in den Sinn gekommen.

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