Destatis: Zahl der Verkehrstoten zum zweiten Mal gestiegen

Nach den vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamts Destatis waren 2015 wie schon 2014 wieder mehr Verkehrstote zu beklagen.
Im letzten Jahr gab es leider wieder mehr tödliche Unfälle, an die vielerorts solche Marterl erinnern. (Foto: Dietmar Fund)
Im letzten Jahr gab es leider wieder mehr tödliche Unfälle, an die vielerorts solche Marterl erinnern. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Nach dem historischen Tiefstand von 2013 hat die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland 2015 im zweiten Jahr in Folge zugenommen. Wie das Statistische Bundesamt ermittelt hat, starben 2015 insgesamt 3.475 Menschen auf deutschen Straßen. Das waren 98 Getötete mehr als im Vorjahr, was einer Zunahme um 2,9 Prozent entspricht. Die Zahl der im Straßenverkehr schwer oder leicht verletzten Personen stieg im vergangenen Jahr um 1,1 Prozent auf 393.700.

Ebenfalls zugenommen hat die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle. Sie stieg um 4,2 Prozent auf rund 2,50 Millionen. Die Zahl der Unfälle, bei denen nur Sachschaden entstand, nahm um 4,6 Prozent auf 2,20 Millionen zu. Die 305.900 Unfälle mit Personenschäden entsprechen einer Zunahme um 1,1 Prozent.

Das Statistische Bundesamt nennt als wesentlichen Grund für die gestiegene Zahl der Verunglückten die relativ milden Witterungsbedingungen. Es werde dann mehr und schneller gefahren.
Zu schnelles Fahren, gepaart mit zu geringem Sicherheitsabstand, machte auch der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) als wichtigen Ansatzpunkt für Präventivmaßnahmen aus. Er erinnerte an seine Empfehlung, auf Landstraßen mit einer maximalen Fahrbahnbreite von sechs Metern die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 80 km/h zu begrenzen. Wo die Sichtweise für gefahrloses Überholen nicht ausreiche, solle die Anordnung von Überholverboten geprüft werden. Darüber hinaus tritt der DVR für ein absolutes Alkoholverbot am Steuer ein und will für freiwilliges Gesundheitschecks älterer Autofahrer werben.

Die Autoclubs Mobil in Deutschland und Kraftfahrer-Schutz (KS) machen für die schlechte Unfallbilanz 2015 auch die Handy-Nutzung am Lenkrad verantwortlich. Der KS erinnert zudem an die mit der Nutzung einer Freisprecheinrichtung verbundene Ablenkung und betrachtet das Essen und Trinken am Steuer ebenfalls als kritisch.

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