Stadtrat Chemnitz möchte Kultur-Taxis

Taxifahrer und Hotel-Mitarbeiter sollen bald städtische Museen kostenlos besuchen und dann als eine Art Kultur-Botschafter auftreten.
Das Sächsische Industriemuseum könnte zu den Aktionspartnern gehören. (Foto: Bianca Ziemons/Sächsisches Industriemuseum)
Das Sächsische Industriemuseum könnte zu den Aktionspartnern gehören. (Foto: Bianca Ziemons/Sächsisches Industriemuseum)
Dietmar Fund
Die Taxigenossenschaft Chemnitz, weitere Taxibetriebe und Hotelbetriebe der Stadt sollen in ein Projekt namens „Entdeckertour“ einbezogen werden. Taxifahrer und Hotel-Mitarbeiter sollen im Rahmen des Projekts vorwiegend städtische Museen kostenlos besuchen, dort möglichst an einer Führung teilnehmen und nach einer Reihe von Besuchen gegenüber Gästen und Touristen als „offizieller Ansprechpartner rund um das kulturelle Angebot der Stadt“ auftreten. So steht es in einem Beschluss, mit dem der Stadtrat die Stadtverwaltung am 9. November 2016 zur Wiederbelebung des Projekts aufgefordert hat. Hintergrund der Aktion ist die Bewerbung der Stadt als „Europäische Kulturhauptstadt“.

Wie die Freie Presse Chemnitz am 22. Dezember 2016 erneut berichtete, hatte den Beschluss die Fraktion der AfD angeregt. Die SPD-Fraktion hatte in einem Änderungsantrag die Einbeziehung der Hotellerie angeregt. Auf der Basis dieser beiden Beiträge sei der Beschluss getroffen worden. Das kann man so auch im Protokoll der Stadtratssitzung nachlesen.

Ein ganz ähnliches Konzept war vor einigen Jahren in Kassel gestartet worden, wo es offenbar wieder eingeschlafen ist. Von einem „Kulturtaxi“, dessen Fahrer touristisch besonders geschult werden, wird in Chemnitz nicht gesprochen. Ein solches bietet beispielsweise die Taxi-Zentrale Fürth an. In Bad Bevensen ist mit dem Begriff „Kultur-Taxi“ ein „Sammel-Kultur-Taxi“ gemeint. In neunsitzigen Großraumtaxis werden dort Fahrgäste zu kulturellen Veranstaltungen und von dort wieder nach Hause befördert.

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