Hamburger Taxivertreter wenden sich gegen Maskenverbot

Der Hamburger Landesverband und die führende Taxizentrale haben dem Innensenator der Hansestadt einen Offenen Brief geschrieben.

Hamburger Taxifahrer sollten weiterhin freiwillig eine Maske tragen dürfen, fordern der Landesverband und die führende Taxizentrale. (Foto: Dietmar Fund)
Hamburger Taxifahrer sollten weiterhin freiwillig eine Maske tragen dürfen, fordern der Landesverband und die führende Taxizentrale. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Die Gefährdung immungeschwächter und anderweitig gesundheitlich angeschlagener Fahrgäste ist noch nicht vorüber. Der Servicegedanke und die Fürsorgepflicht erfordern daher, dass Taxifahrer und –fahrerinnen bei Kranken- und Inklusionsfahrten weiterhin eine Maske tragen dürfen. Deshalb sollte es eine Ausnahmeregelung für das Taxengewerbe zugunsten der Hamburger Bürgerinnen und Bürger geben. Für sie solle das Verhüllungsverbot der Straßenverkehrsordnung nicht gelten, das laut der Hamburger Innenbehörde unter Androhung eines Bußgeldes seit Anfang Februar 2023 wieder greift. Das steht sinngemäß in einem Offenen Brief, den Jan Grupe, der 1. Vorsitzende der Taxen-Union Hamburg e.V., und Thomas Lohse, 1. Vorsitzender der Hansa Funktaxi eG, am 5. Februar 2023 an den Innensenator Andy Grote geschrieben haben.

Sie reagierten damit unmittelbar auf viele Nachfragen verunsicherter Taxiunternehmer und –unternehmerinnen und von Fahrgästen, nachdem die Verkehrsgewerbeaufsicht eine entsprechende Information über ihren Branchenverteiler weitergeleitet hatte. „Die Reaktionen dieser Fahrgäste und Hamburger Bürger reichen von Verwunderung, Angst, Verunsicherung und Verärgerung bis zu völligem Unverständnis, Verzweiflung und großem Frust. Desgleichen können wir bei der Mehrheit unseres Fahrpersonals feststellen“, schreiben die beiden Gewerbevertreter wörtlich.

Grupe und Lohse verweisen darauf, dass das Hamburger Taxigewerbe in der Corona-Zeit einen wichtigen Beitrag für die Gesundheit und Sicherheit der Bürger geleistet habe. Der Einbau von Trennschutzwänden, die Vermittlung von geimpften Fahrerinnen und Fahrern, die Desinfektion von Taxis und die Ausgabe von Schutzmasken an Fahrgäste hätten für einen „sicheren Raum“ für die Fahrgäste gesorgt. „Wir schätzen in der realen Situation im beengten Innenraum des Taxis mit gesundheitlich stark gefährdeten Menschen das hohe Gut der körperlichen Unversehrtheit höher ein als das Verhüllungsverbot der Straßenverkehrsordnung“, argumentierten die beiden Gewerbevertreter.

Jan Grupe lobt in diesem Zusammenhang Michael Oppermann, den Geschäftsführer des Bundesverbandes Taxi und Mietwagen e.V. Er hatte noch am Sonntag eine Pressemitteilung des Verbandes verschickt, der genauso argumentiert wie die Hamburger Gewerbevertreter (taxi heute berichtete).

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