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Zusatzinfo: Der geortete Juwelendieb





Ziemlich brutal ging ein Juwelierdieb vor, als er im fränkischen Hof ein Schmuckgeschäft überfiel. Doch noch während der Flucht konnte er gefasst werden – dank der tatkräftigen Unterstützung eines Taxifahrers.

Diesen Samstag wird das Personal des Hofer Taxibetriebs Herrmann wohl immer in Erinnerung behalten. Es war der 5. Juni 2010, als ein 21-Jähriger ein Juweliergeschäft ausraubte, dabei Pfefferspray einsetzte und eine Verkäuferin verletzte. Die Polizei reagierte mit einer sofort eingeleiteten Großfahndung. Die regionalen Radiostationen berichteten und gaben eine Täterbeschreibung durch. Auch die Hofer Taxizentralen wurden umgehend informiert.

So kam es, dass sowohl der schichtleitende Disponent des Taxiunternehmens Dieter Herrmann aus Hof als auch die Fahrer nur wenige Minuten nach dem Überfall Bescheid wussten. Auch der Kollege, dem ganz in der Nähe des Tatorts ein Mann einstieg. „Er gab dem Fahrer ein Fahrtziel in den neuen Bundesländern an“, berichtet Herr Schindler, Betriebsleiter bei Taxi Herrmann, gegenüber taxi heute.

Der Fahrer war sich aufgrund der Täterbeschreibung sicher, dass es sich bei seinem Fahrgast um den mutmaßlichen Juwelendieb handelte. Er war sich aber auch der Gefahr bewusst, in die er sich gebracht hätte, wenn er beispielsweise über Sprechfunk einen Hinweis gegeben hätte. Auch der gesetzlich vorgeschriebene Taxialarm hätte den Täter nur in die Flucht geschlagen - auch hier verbunden mit dem Risiko, dass sich der Fahrer selbst in Gefahr gebracht hätte. 

Jetzt machte sich eine Investition bewährt, die Betriebsleiter Schindler schon lange vor dem Überfall auf das Juweliergeschäft tätigte: Er ließ alle seine 13 Taxis und 12 Mietwagen mit einem Ortungssystem der Forchheimer „OrtungsLogistik GmbH“ ausstatten. Jedes Fahrzeug war somit über einen GPS-Empfänger genau zu lokalisieren, was seitdem in erster Linie die Disposition der Fahrzeuge in der Zentrale erleichtert: Über eine Landkarte kann der Standort und der Status jedes Fahrzeuges genau ermittelt werden.

„Doch irgendwann mitten in der Nacht kam mir der Gedanke, dass unsere Taxis und Mietwagen unbedingt auch einen Notalarm haben sollten. Einen, der uns bei Betätigung den exakten Standort des Fahrzeugs anzeigt, an den wir Hilfe schicken können“, berichtet Herr Schindler.

Also bekam die OrtungsLogistik GmbH den zusätzlichen Auftrag, in die 25 Autos Notrufknöpfe einzubauen, die – vom Fahrgast unbemerkt – in der Zentrale des Taxiunternehmens Alarm auslösen.
Genau diesen Knopf drückte der Kollege an jenem Samstag im Juni 2010 und hoffte ab diesem Moment, dass der Disponent in seiner Firma die richtigen Schlüsse ziehen würde. Was er auch tat, denn auch er wurde ja bereits von der Polizei informiert. Er verständigte die Kripo und gab permanent den aktuellen Standort des Taxis durch. Wenige Minuten später kam es zum Zugriff, bei dem sich dann bewahrheitete, was der Fahrer schon vermutet hatte – sein Fahrgast war der gesuchte Juwelenräuber.

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